Wirkmechanismen
Die Wirkungsweise der Visualisierung mit PRISM wird seit Mitte der 1990er Jahre intensiv erforscht. Zahlreiche Studien zeigen, warum PRISM funktioniert.
Die Wirksamkeit von PRISM beruht auf einer Kombination mehrerer, komplementärer Prinzipien. Sie bewirken die qualitative Veränderung und Vertiefung der interpersonellen Kommunikation in der Medizin und in anderen Bereichen des sozialen Austauschs. Dies mit sehr einfachen Mitteln und in kurzer Zeit.
1. Visualisierung
Seit langem wissen wir, dass ein Bild mehr als 1000 Worte sagt. Zudem belegt die Forschung, dass Visualisierung ein Gespräch vereinfachen und die gegenseitige Verständigung verbessern kann.
2. Externalisierung
Bei der Arbeit mit der PRISM Platte werden komplexe psychische Vorgänge durch die Darstellung auf dem PRISM Instrument faktisch ausgelagert (externalisiert). Dem Betrachter gelingt so oft erstmals eine neue Sicht und Ein-Sicht auf diese Vorgänge. Im Laufe der Arbeit mit dem PRISM Instrument und der differenzierten Externaliserung der verschiedenen Aspekte der individuellen Problemstellung, kann der PRISM Nutzer in eine neue Beziehung zu sich selbst und zu seinem Leben finden. Die Einbettung der PRISM Methodik in einen fachlichen Dialog verbessert die therapeutische Abstimmung.
3. Hand-Hirn-Kommunikation
Das Spiel der Hände und das Denken sind beim Menschen sehr eng miteinander verbunden. Das Denken steuert nicht nur die Aktivität der Hände, diese beeinflussen auch das Denken. Mit dem PRISM Instrument wird dieses Zusammenspiel aktiviert, werden kreative Prozesse in Gang gesetzt und so neue Erkenntnisse ermöglicht.
4. Beziehungs-Denken
Die Anwendung der PRISM Platte rückt ein neuartiges Denken in den Vordergrund: Nicht das Thema steht im Zentrum des Interesses, sondern die Beziehung zum Thema rückt in den Mittelpunkt. Dadurch gestaltet sich das Gespräch persönlicher und authentischer.
5. Cognitive Tool - Wissenswerkzeug
Seit langer Zeit untersuchen Forscher die Wechselwirkung sogenannter Wissenswerkzeuge („cognitive tools“) mit ihren Benutzern. Es zeigt sich, dass Wissenswerkzeuge einerseits dem Benutzer helfen, bestimmte Denkvorgänge zu beschleunigen, anderseits aber auch, vollständig neue Denkfähigkeiten zu entwickeln. Beide Aspekte scheinen für das Funktionieren von PRISM eine Rolle zu spielen.
6. Probe-Handeln
Die Didaktik und Pädagogik hat im Laufe der Zeit festgestellt, dass es notwendig ist, Dinge „auszuprobieren“, um sie erfolgreich zu meistern („experiential learning“). Die Möglichkeit, mit PRISM Alternativen für eine Lösung visuell und haptisch zu erfahren, scheint eine besondere Stärke des Instruments zu sein.
7. Visuelle Metapher
Metaphern sind zentral in der menschlichen Kommunikation. Sie eröffnen neue Verständnisräume. Die Analyse der wissenschaftlichen Studien zu PRISM i (PLOS ONE 2016) ergab, dass sich PRISM als visuelle Metapher deuten lässt. Als Metapher wird die PRISM Methodik Kulturraum-übergreifend verstanden. Sie eignet sich bei Problemen mit der sprachlichen Verständigung und zur Verbesserung des interkulturellen Dialogs.